Null Toleranz gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung

Jedes Jahr wird am 6. Februar mit einem internationalen Aktionstag gegen die weibliche Genitalverstümmelung aufmerksam gemacht, denn sie ist eine schwere Menschenrechtsverachtung. Seelische und gesundheitliche Schäden sind die Folgen. Probleme beim Urinieren, der Menstruation oder bei der Geburt von Kindern sowie beim Geschlechtsverkehr sind einige der zahlreichen Auswirkungen.

Nach Schätzungen sind weltweit etwa 200 Millionen Frauen von dieser grausamen Praxis betroffen.

Weibliche Genitalverstümmelung, international als Female Genital Mutilation (FGM) bezeichnet, ist ein Sammelbegriff für die verschiedenen Formen der Beschneidung der äußeren weiblichen Genitalien.

FGM wird in 30 Ländern praktiziert, zumeist in Afrika, aber auch in einigen arabischen und asiatischen Ländern, außerdem innerhalb von Migrantengemeinden auf der ganzen Welt – auch in Deutschland.

Wunschträume/Netzwerk für Mädchen- & Frauenprojekte e.V. engagiert sich gemeinsam mit seiner Partnerorganisation Bangr Nooma im westafrikanischen Burkina Faso gegen die Beschneidung. So genannte Animateure und Animatricen leisten Aufklärungsarbeit über Schäden und gesundheitliche Folgen der Beschneidung in Schulen und Dörfern.
Bangr Nooma – was auf Deutsch so viel heißt wie ‘Es gibt nichts Besseres als Wissen‘ – macht seit über 20 Jahren Aufklärungsarbeit in Burkina Faso. Mehr als 800.000 Mädchen ist im Laufe dieser Zeit das grausame Ritual erspart geblieben.

„Vor drei Jahren haben wir auf Wunsch von Projektleiterin Madame Rakieta Poyga in den Räumlichkeiten von Bangr Nooma ein kleines gynäkologisches Zentrum eingerichtet, das inzwischen sehr gut angenommen wird“, erklärt Kathrin Seyfahrt, Gründerin und Vorsitzende von Wunschträume/Netzwerk für Mädchen- & Frauenprojekte e.V. „Dorthin können sich immer Mittwochs und Sonnabends junge Mädchen und Frauen wenden, um sich kostenlos von der Hebamme oder Psychologin beraten, oder auf Wunsch auch untersuchen zu lassen.“

Die Zahl der ‘Patientinnen‘ steigt stetig. Ein Beweis dafür, wie wichtig Aufklärung weiterhin ist. Zwar ist weibliche Genitalverstümmelung seit 1996 offiziell in Burkina Faso verboten, dennoch wird sie vielerorts und insbesondere in den ländlichen Regionen nach wie vor praktiziert.

3.500 Euro jährlich sind für das gynäkologische Zentrum für Personal und Material vonnöten. 1.100 Euro kostet die Ausbildung für eine weitere Gruppe von zehn Animateuren/Animatricen.

Eigentlich sollte am heutigen 6. Februar im Bali-Kino Cuxhaven ein Film zum Thema gezeigt werden mit anschließender Diskussion. Dies muss Corona-bedingt verschoben werden. Der neue Termin ist nun am 25. November 2021, dem Int. Tag gegen Gewalt an Frauen. Die Schirmherrschaft für die Veranstaltung hat Petra Wüst vom Dezernat III der Stadt Cuxhaven übernommen.

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