Wend Raabo Schulkomplex

Seit seiner Vereinsgründung im September 2003 unterstützt Wunschträume/ Netzwerk für Mädchen- & Frauenprojekte e.V. den Schulkomplex Wend Raabo. Wend Raabo heißt in der Landessprache  Moore “Gottes Wille”.

Der private Schulkomplex mit École primaire und sécondaire, einem Kindergarten und einem Ausbildungszentrum für Mädchen liegt im Vorort Nioko, 15 km außerhalb der Hauptstadt Ouagadougou. Die Schule wurde 1990 von Sidiki Belem gegründet mit dem Ziel als gemeinnützige Bildungseinrichtung auch Waisenkindern und Kindern aus sozial schwachen Familien Unterricht anbieten zu können.

Mit Hilfe von Spendengeldern aus Deutschland konnte die Schule über die Jahre hinweg peu à peu ausgebaut werden.

Insgesamt 1.468 Schülerinnen und Schüler (davon sind 56 % Mädchen) sowie 56 Kindergartenkinder besuchen den Schulkomplex im laufenden Schuljahr 2016/17.

Das Schuldgeld beträgt für École primaire umgerechnet 32 Euro, für École sécondaire/Lyzeum 143 Euro und für das Ausbildungszentrum für Mädchen 45 Euro.

15 % der Kinder kommen aus sozial schwachen Familien oder sind Waisen/Halbwaisen. Sie besuchen die Schule kostenlos. Ein Teil der Eltern kann nur einen Teilbetrag des Schulgeldes bezahlen.

Mit den Schulgeldeinnahmen werden die Lehrer/innen bezahlt, können anfallende Reparaturarbeiten finanziert und ein Teil der Bücher angeschafft werden.

Dank großzügiger Unterstützung von Ein Herz für Kinder, Bild hilft e.V. konnte Wunschträume/Netzwerk für Mädchen- & Frauenprojekte e.V. im Jahr 2008 den weiteren Ausbau der École sécondaire vorantreiben. Ende Februar 2009 wurden drei weitere Klassenräume in Betrieb genommen.

BR-Sternstunden e.V. hat in den Jahren 2008 bis 2010 insgesamt 200 Schulbänke/-tische finanziert. Die Schulmöbel wurden in Burkina Faso hergestellt. Kosten pro Stück: 38 Euro.

Nun sitzen in vielen Klassenzimmern ‘nur’ noch 3 Kinder an einem Tisch (zum Vergleich: bei uns säßen grundsätzlich nur 2 Kinder an einem solchen Tisch).

Durch enormen Zuwachs an Schülerinnen und Schülern wurde der Bau zusätzlicher Latrinen zwingend notwendig. Dank der Unterstützung durch BR-Sternstunden e.V. konnten 2010 fünf weitere Latrinen gebaut werden.

Um den Kindern täglich eine warme Mttagsmahlzeit zu ermöglichen, benötigt Wunschträume/Netzwerk für Mädchen- & Frauenprojekte e.V. mehr als 60.000 Euro pro Schuljahr. Eine Mahlzeit kostet 25 Cent, 45 Euro kosten die Mahlzeiten für ein Kindpro Schuljahr. Auch hierbei hat uns BR-Sternstunden e.V. in den letzten Jahren großzügig unterstützt.

Aufgrund der stark gestiegenen Schülerzahl (es gibt Klassen mit über 100 Kindern) wurde der Bau eines Gebäudes mit zwei weiteren Klassenräumen zwingend notwendig.

Des Weiteren konnte eine Bibliothek gebaut werden, da die Kinder – aufgrund von Schulbuchmangel – in der Schule lesen, lernen und ihre Hausaufgaben machen müssen. Außerdem wurde ein Klassenraum mit gespendeten Computer ausgerüstet. Ferner konnte 2013 ein Chemie- und Physikraum gebaut und mittlerweile auch ausgestattet werden. So können die Schülerinnen und Schüler nun in allen Fächern bis zur Hochschulreife ausgebildet werden.

Bereits am 12. Januar 2011 konnte dank der Unterstützung der Mirja-Sachs-Stiftung (sie hat die Kosten für den Bau der Gebäude sowie des Spielplatzes übernommen) der Kindergarten eingeweiht werden. Zu der Zeremonie war Mirja Sachs persönlich nach Burkina Faso gereist,  auch ranghohe burkinische Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft nahmen an den Feierlichkeiten teil.

Presse und Fernsehen berichteten in Ouagadougou darüber.

Der Kindergarten ist für 120 Kinder zwischen 3 und 6 Jahren konzipiert und wird ein Modell sein, denn dieser Kindergarten soll ausschließlich für Kinder sozial schwacher Familien sein. (Die wenigen Kindergärten, die es in Burkina Faso gibt, können sich nur die sehr kleine, reiche Oberschicht oder ausländische Eltern leisten.)

56 Kinder besuchen derzeit den Kindergarten, die täglich eine ausgewogene Mahlzeit mit Obst und einem Getränk bekommen.

Im Jahr 2016 konnte die Schule – dank Unterstützung der Schweizer Stiftung Fons Margarita mit einer Solaranlage ausgestattet werden. Nun kann der Schulbetrieb auch nach Einbruch der Dunkelheit weiter gehen.

Meine immer wieder persönlichen Besuche im Wend Raabo Schulkomplex überzeugen mich Mal für Mal aufs Neue, welch gute und wertvolle Arbeit hier geleistet wird. Darum gilt es diese Arbeit  weiterhin zu fördern. Die Einrichtung ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, mit wie viel Energie, Entschlossenheit und Durchhaltevermögen sich Menschen immer wieder für die Verbesserung der Lebensbedingungen in ihrem Land einsetzen. Es ist ermutigend, wie viel mit vergleichsweise geringen finanziellen Mitteln vor Ort erreicht werden kann.

Angesichts der landesweit schwierigen Lebensbedingungen der Bevölkerung, die viele Menschen aus purer Not dazu bewegen, ihr Land zu verlassen und sich in anderen Ländern eine bessere Zukunft zu erhoffen, ist die Förderung von Bildung und Infrastrukturprojekten, wie dieser Schule, ein sinnvoller Beitrag, die Perspektiven im Land selbst zu verbessern.

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