Fußballschuhe als größter Wunsch |
Die Rosenheimer Hochschulstudenten Corinna Przybilla, Sabrina Groß, André Neumann, Georg Holdhausen und Katharina von Wedelstaedt haben eines gemeinsam. Sie lieben Fußball.
Darum sind sie auf die Idee gekommen, diese Leidenschaft in ein schulisches Projekt einfließen zu lassen. Sie starteten eine Spendenaktion, genannt «Dreamshoes» – Schuhe für Afrika.
Unternehmen, Vereine, Schulen und Privatpersonen wurden dazu aufgerufen, neue und gebrauchte Fußballschuhe und jede Menge Fußball-Equipment für die Kinder einer Schule in dem afrikanischen Binnenstaat Burkina Faso zu spenden. Der Erfolg war enorm, wie sich bei der Pressekonferenz am 29. Juli 2009 zeigte:
577 Paar Fußballschuhe und 1183 sportliche Zubehörteile kamen zusammen. «Ein überwältigendes Ergebnis», freute sich Rosenheims Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer, die für dieses Projekt die Schirmherrschaft übernommen hatte. Die Idee sei deshalb so etwas besonderes, weil sie eigentlich so verblüffend einfach sei.
Man müsse eben nicht immer Geld spenden, um anderen Menschen helfen zu können. Genau dies wollten die fünf Hochschulstudenten mit ihrem Projekt unter Beweis stellen.
Projektleiter war Professor Dr. Dieter Bernatzky. Er zeigte sich bei der Pressekonferenz sehr stolz auf seine Schüler. «Das ist eine tolle Leistung», lobte er die jungen Leute. Mit einer derartigen Spendenaktion würde man genau den Zeitgeist treffen: «Die Menschen wollen in unserer orientierungslosen Welt wieder Werte realisieren.»
Extra nach Rosenheim gereist war Sidiki Belem, der Direktor der afrikanischen Schule «Wend Raabo». «Darüber freut sich nicht nur meine Schule, sondern unser ganzes Land», meinte er. Für mindestens drei Jahre seien jetzt die Kinder seiner Schule mit Fußballschuhen versorgt. Fußball sei ein beliebtes Hobby in seinem Land. Fußballschuhe oder anderes Zubehör könnte sich allerdings kaum jemand leisten. So werde immer barfuss gespielt. Der Traum vieler Kinder seien darum Fußballschuhe oder auch einmal ein echter Leder-Fußball. Für sie gehe dadurch der größte Wunsch in Erfüllung.
Sidiki Belem schilderte zusammen mit Kathrin Seyfahrt vom Netzwerk «Wunschträume» (dieses unterstützt schon seit einigen Jahren die Wend Raabo-Schule), wie das Leben in Burkina Faso aussieht. Armut bestimme den Alltag und sei auch schuld an der niedrigen Lebenserwartung.
Die Spenden sind nun unterwegs nach Afrika. Zunächst auf dem Landweg von Rosenheim nach Kiel, dann per Schiff nach Lomé/Togo, und von dort wieder auf dem Landweg nach Ouagadougou/Burkina Faso, wo sie hoffentlich Anfang/Mitte Oktober ankommen.